SV Roedinghausen » Kraft gespart für Feier mit den Fans

Verabschiedungen beim letzten Saison-Heimspiel des SV Rödinghausen.



Ganz so hatte sich Christian Alder seinen Ausstand beim Landesliga-Meister SV Rödinghausen wohl nicht vorgestellt. Nach einer roten Karte, die der Innenverteidiger beim 2:0-Erfolg gegen den SC Bad Salzuflen in der 55. Minute wegen Beleidigung eines Gegenspielers erhielt, ist die Saison für den 33-Jährigen, der seine Laufbahn beenden will, schon vor dem Abschluss-Fußballspiel bei der Spvg. Brakel vorbei.

Doch dieser einzige leise Misston bei der letzten Heimpartie des SVR in dieser Saison war nach dem Abpfiff schnell vergessen. Im Anschluss an den ebenso ungefährdeten wie glanzlosen Sieg gegen Bad Salzuflen wurde Alder genau wie sein zum SC Herford wechselnder Mitspieler Sebastian Klaßes, Betreuer Daniel Schlachheit und der zwölf Jahre lang für den SVR pfeifende Schiedsrichter Thomas Weisser mit einem Präsent im Häcker Wiehenstadion verabschiedet. Anschließend wechselten die Spieler hinter die Ausgabestände im Stadion, wo sie die Anhänger mit Bratwurst und Getränken versorgten.
Kraft genug dafür war zweifelsohne noch vorhanden. In den 90 Minuten auf dem Platz waren die Rödinghauser Spieler nicht mit letzter Konsequenz zur Sache gegangen, was diesmal allerdings nicht einmal Trainer Mario Ermisch groß störte. »Man merkt, dass es nicht so einfach ist, sich immer wieder zu motivieren. Ich komme mir fast schon wie ein Zauberlehrling vor, der sich immer wieder etwas neues einfallen lassen muss«, meinte der Coach und fügte an: »In Brakel könnten wir ja noch mit vier Treffern die 100-Tore-Marke knacken. Aber da fragt zwei Wochen später auch niemand mehr nach.«
Auch wenn das letzte Heimspiel niemanden mehr so richtig von den Sitzen riss, zeigte sich Ermisch insgesamt zufrieden. »Wir haben eine gute Saison gespielt«, sagte der Coach, der mit seinem Team die Favoritenrolle von Beginn der Spielzeit an offensiv angenommen hatte und diese Rolle auch bis zuletzt noch durchziehen will. »Wir werden auch in Brakel noch einmal Gas geben, so wie wir es auch in den letzten Wochen noch getan haben, damit uns niemand auch nur im Ansatz irgendeine Form von Wettbewerbsverzerrung vorwerfen kann.«

(Quelle: NW vom 12.06.2012)