SV Roedinghausen » 2:0 Sieg gegen Salzuflen

SVR verabschiedet von den heimischen Fans.

Dem Ende entgegen: Die Luft ist bei Fußball-Landesligist SV Rödinghausen raus. Trotz eines 2:0 (1:0)-Erfolges über den SC Bad Salzuflen war dem Meister und Aufsteiger anzumerken, dass er die Sommerpause herbei sehnt.

Im Vordergrund des letzten Heimspiels des SV Rödinghausen in dieser Saison standen im Häcker-Wiehenstadion nicht die 90 Minuten auf dem Platz, sondern vielmehr die Verabschiedungen von Spielern und Offiziellen. Seinen verdienten Applaus für seine Zeit beim SVR holte sich Sebastian Klaßes schon nach 87 Minuten ab, als er vor etwa 350 Zuschauern das Feld für Sebastian Block räumte. Im Anschluss an die Partie wurde er noch gemeinsam mit Routinier Christian Alder, Betreuer Daniel Schlachheit, der seit 1986 im Verein ist, und Schiedsrichter Thomas Weisser verabschiedet.
Sportlich hatte sich Trainer Mario Ermisch derweil den finalen Auftritt vor heimischer Kulisse als Landesligist etwas anders vorgestellt. »Es war ein Schwamm-drüber-Spiel. Das tut mir für unsere Zuschauer etwas Leid. Dennoch haben wir eine sehr gute Saison gespielt. Daran können wir in der Westfalenliga anknüpfen«, sagte der Übungsleiter. Bedanken konnten sich die Spieler allerdings noch einmal auf ganz andere Art und Weise. Nach dem Spiel stellten sie sich hinter die Ausgabetheken und versorgten die treuen Fans mit Getränken und Bratwürsten.
Dabei hatte es fast den Anschein als waren die Rödinghauser mit mehr Einsatz und Spaß bei der Sache als zuvor gegen den SC Bad Salzuflen. Zwar hatten die Gastgeber die Begegnung über die gesamte Spielzeit fest im Griff. Doch der letzte Wille und nötige Einsatz, um einen deutlich höheren Erfolg einzufahren, fehlten. »Es ist nicht mehr so einfach, die Jungs zu motivieren. Ich bin in den vergangenen vier Wochen, seit der Aufstieg feststeht, mehr als Zauberlehrling gefordert gewesen, der sich etwas einfallen lassen muss, um die Konzentration oben zu halten«, musste auch Ermisch eingestehen.
Dennoch reichte es auch gegen den Tabellenzwölften, um die Punkte 70, 71 und 72 einzufahren. Schon nach zwölf Minuten hätte der SVR mit 3:0 führen müssen. Doch Alexander Schal (3.) und Klaßes (10.), jeweils nach toller Vorarbeit von Thilo Versick, als auch Sebastian Plog, der nach feinem Pass von Sören Siek allein vor dem Tor stand (12.), vergaben beste Chancen. Erst in der 15. Minute versenkte Schal den Ball nach Zuspiel von Bünyamin Atasayar zum 1:0. Zwar kamen die Gäste durch Tim Jahn zur ihrer ersten Möglichkeit, doch Jan Schönwälder parierte (20.), und Rödinghausen diktierte weiter das Geschehen. Kurz vor dem Wechsel war es Florian Rüter, der zwei gute Gelegenheiten nicht nutzen konnte (41., 42.).
Nach dem Wechsel legten die Gastgeber schnell den zweiten Treffer nach. Wieder einmal tankte sich der auffällige Versick über die rechte Seite bis zur Grundlinie durch, legte den Ball zurück an den Fünfmeterraum - und Schal hatte keine Probleme, das Leder zum zweiten Mal an diesem Nachmittag im Tor unterzubringen (47.). Das wiederum gelang Versick (84.) und Rüter nicht mehr (90.). Aber auch Bad Salzuflen hatte noch zwei Mal die Chance auf Tore. Dem stand allerdings Schönwälder im Weg, der gegen Jan Brinkmann (52.) und Tamer Canpulat (71.) glänzend reagierte.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Platzherren nur noch zu zehnt auf dem Platz. Nach einem harten Foul von Andreas Günther verweigerte Christian Alder in seinem Abschiedsspiel die Entschuldigung und ließ sich stattdessen zu einer Beleidigung gegen den Übeltäter hinreißen. Schiedsrichter Markus Austerhoff (Warendorf), der direkt daneben stand, blieb keine andere Wahl, als Alder die rote Karte zu zeigen. »Das war ein klarer Platzverweis und völlig unnötig«, hatte Ermisch kein Verständnis für das Verhalten seines Abwehrspielers, der seine Laufbahn nach dieser Saison beendet.

SV Rödinghausen: Schönwälder - Plog, Alder, Kalkan, Atasayar - Klaßes (87. Block) - Jurez (56. Kerksiek), Siek, Versick - Schal, Rüter.
Tore: 1:0 Schal (14.), 2:0 Schal 46.).
Schiedsrichter: Markus Austerhoff (Warendorf).
Zuschauer: 350.

(Quelle: BZ vom 11.06.2012)