SV Rödinghausen fordert das millionenschwere Starensemble des FC Valencia

#1 von roedi , 21.07.2012 11:22

Wie ein Staatsbesuch

Das hat die Gemeinde noch nicht erlebt: Ein Champions League-Teilnehmer betritt am Sonntag den Rasen das ausverkauften Häcker-Wiehenstadions. Ab 15 Uhr empfängt Fußball-Westfalenligist SV Rödinghausen den spanischen Vorjahresdritten FC Valencia vor 2200 Zuschauern zum Testspiel.

Der Auftritt der Spanier am Wiehen kommt einem Staatsbesuch gleich. Allein die Fahrzeugkolonne, die sich am Sonntagmittag in Harsewinkel-Marienfeld in Bewegung setzen wird, hat die Ausmaße einer Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Zwei Busse und vier Limousinen werden die Spieler, Verantwortlichen und Journalisten von ihrem Trainingslager-Quartier nach Rödinghausen bringen. Etwa 60 Personen werden dann mit dabei sein. »Der Aufwand, den wir haben, ist schon enorm«, sagt SVR-Teammanager René Wederz, der sich über mangelnde Arbeit im Vorfeld der Begegnung nicht beklagen kann.
Eine große und bisher auch unbekannte Herausforderung ist es für den Verein alleine schon gewesen, die etwa 20 Pressevertreter, die den FC Valencia ins Trainingslager und zu den insgesamt drei Testspielen in Deutschland begleiten, unterzubringen. Darunter befindet sich sogar der spanische Fernsehsender TVVP. »Da mussten wir erstmal überlegen, wo und wie wir die alle unterbringen«, sagt Wederz. »Aber das alles zeigt uns, dass wir einen richtigen Kracher zu Gast haben«, fügt der Teammanager an.
Einen Wunsch konnten den Katalanen allerdings weder der SV Rödinghausen noch die für die Vermarktung des spanischen Traditionsvereins zuständige Agentur TSP erfüllen. »Trainer Mauricio Pellegrino hat bei mir angefragt, ob er Videomaterial über den SV Rödinghausen bekommen kann, um den Gegner zu studieren und sich auf das Spiel vorzubereiten«, sagt der für den Club zuständige Henning Riesselmann. »Das zeigt, wie ernst Valencia das Trainingslager sowie das Testspiel nimmt und beweist die Professionalität, mit der in so einem Verein gearbeitet wird«, sagt Wederz und bewertet Pellegrino als akribischen Trainer.
Doch nicht nur bei der Arbeit neben dem Platz gehört der FC Valencia zu den ganz großen Vereinen in Europa. Ein Blick auf den Kader lässt die Fußballfans mit der Zunge schnalzen. Der Marktwert des Starensembles liegt derzeit bei etwa 167 Millionen Euro (Quelle: transfermarkt.de). Der teuerste Spieler in Reihen der Iberer ist dabei Stürmer Roberto Soldado, der es auf 18 Millionen Euro bringt. Der Angreifer hatte in der vergangenen Saison maßgeblichen Anteil daran, dass Valencia auf den dritten Platz der Primera Division kam. 16 Saisontreffer standen für ihn zu Buche. Dicht auf den Fersen ist ihm der französische Auswahlspieler Adil Rami (14 Millionen Euro). Er kam am 23. Juni bei der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine zu seinem bisher letzten Einsatz in der ƒquipe Tricolore - ausgerechnet bei der 0:2-Niederlage im Viertelfinale gegen Spanien. Daneben hat Pellegrino zahlreiche weitere Nationalspieler unter anderem aus Brasilien oder Portugal im Kader. Sogar einen Deutschen Meister können die Zuschauer am Sonntag im Häcker-Wiehenstadion begutachten. Im Jahr 2009 holte der Portugiese Ricardo Costa unter Trainer Felix Magath den Titel mit dem VfL Wolfsburg.
Keine guten Erinnerungen an Deutschland hat dagegen Mauricio Pellegrino. Im Champions League-Finale 2001 stand er gegen den FC Bayern München noch selbst auf dem Feld - und vergab im Elfmeterkrimi den entscheidenden Ball, der den Bayern den 6:5-Finalsieg und den »Pott« brachte. Den Titelgewinn holte der ehemalige argentinische Nationalspieler aber vier Jahre später mit dem FC Liverpool nach.

(Quelle: BZ vom 21.07.2012)

 
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